Rollstuhl...? Ich...?

Es wird ernst.

First thingˋs first:

Wir sind gerade an dem Punkt, an dem du mit deinem Arzt über das Thema Gehprobleme und Rollstuhl gesprochen hast. Du hast ein Rezept mitbekommen und da steht so etwas drauf wie zum Beispiel "Rollstuhlversorgung wegen zunehmender Gehunfähigkeit" 😒
oder „Adaptivrollstuhl nach Maß“.

Jetzt heißt es: Erst einmal durchatmen und sacken lassen. Wenn der Grund kein plotzlicher Unfall war, hast du vielleicht schon mit sowas gerechnet!? Aber klar ist auch: Wenn man das Rezept dann in Händen hält, ist es noch mal eine ganz andere Liga an Gefühlen. 😵
👉 Du kannst, nachdem der erste Schreck verdaut ist, schon anfangen und dich langsam vorbereiten wenn du magst:
Durchsuche das Internet nach Herstellern von Rollstühlen. Es gibt ganz verschiedene Modelle 😮. Schau dir auf deren Homepage verschiedene Modelle an, schaue nach Farben und nützlichen Anbauteilen. Viele Hersteller haben Konfigurationsmöglichkeiten und du kannst auf dem Monitor bereits sehen, wie der Rollstuhl, den du dir gerade zusammengebastelt hast, aussehen wird. Lasse dir Zeit ☕ und nimm auf keinen Fall den Erstbesten.

Informiere dich 👨‍🏫 beim Stöbern immer zu erst über die möglichen Sitzbreiten und Sitztiefen des ausgesuchten Modells. Was nutzt ein toll aussehender Rollstuhl, wenn er nicht passt? (Sitzbreite ist die Zahl, plus 2cm rechts und links, die du siehst, wenn du dich auf ein Maßband setzt. Quasi die Breite vom Hintern. Sitztiefe ist die Länge, die die Sitzfläche haben muss.) Ist der Rolli für deine Gewichtsklasse geeignet? Ist er im realistischen Preissegment für die Übernahme durch die Krankenkasse oder bist du gerade dabei dir das super duper wiegt nix exquisite Carbonmodell 💎 zusammenzubauen?

Erschrecke am Ende nicht! So ein Rollstuhl nach Maß kostet gerne mal 2.500€ 💵laut Herstellerseite.
Das wissen die Gesundheitskassen und zahlen in der Regel auch diesen Betrag.

Bei Fragen zum Thema Rollstuhl in der Anfangszeit gibt es bei Facebook zum Beispiel die Gruppe "Rollstuhlfahrer am Start". Dort treffen sich Menschen, für die das Thema Rolli neu ist und tauschen sich aus. Dort kannst du nach Tipps, Antworten und Anregungen schauen. Eine sehr angenehme und freundliche Gruppe! Bin dort auch dabei 😉!

Sinnvolle Extras für deinen Rollstuhl

Schaue nach sinnvollen Extras wie atmungsaktive Rückenbespannung und einer Tasche an der Rückseite der Rückenlehne und setze so etwas auf deine Wunschliste 📎. Das sollte von der Kasse ohne Murren übernommen werden. Ebenfalls ist ein gutes Sitzkissen eine Leistung, die sicher gerne bezahlt wird.

Mit ein bisschen Glück übernimmt die Kasse auch so kleine Extras wie eine Tasche unter der Sitzfläche.

Optische Details wie Sonderlackierung 🖌️oder Alufelgen in Rollstuhlfarbe für die Vorderräder können dazu gebucht werden, gehen jedoch in der Schlußrechnung nahezu immer aus der eigenen Tasche. Bei optischen Spielereien ist die Kasse raus. Gut, kann man aber auch nachvollziehen.

Hast du dich über alles schlau gemacht und weise gewählt, geht das Rezept ⏩ zur Gesundheitskasse. Einige Tage später wird sich ein Sanitätshaus bei Dir melden. Das wird höchstwahrscheinlich ein Sanitätshaus sein, mit dem deine Kasse zusammenarbeitet. Freie Wahl war bei mir jedenfalls noch nicht.

Ein Kundenberater 🧑‍💼 wird sich mit dir treffen und sich beim Termin bestimmt freuen, wenn du dir schon konkrete Vorstellungen und Fragen notiert hast, die ihr zusammen durchgehen könnt. Im Idealfall bringt er dir ein Vorführmodell des gewählten Herstellers zum Beratungstermin mit. Läuft es nicht so rund, versucht der Mensch dir einen anderen Hersteller schmackhaft zu machen. Lass dich nicht überrumpeln!

Zusammenfassung:
⇒ Informiere dich im Internet, welcher Rollstuhl dir gefällt und zu dir passt.
⇒ Schicke das Rezept an die Gesundheitskasse.
⇒ Ein Sanitätshausberater wird sich mit dir treffen wollen. Bereite Fragen und Vorstellungen vor.

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